High Tec und Low Tec

In meiner Schule verfügen die Computerräume jeweils über einen an der Decke montierten Beamer, was für viele Unterrichtsszenarien sehr sinnvoll ist. Zur Bedienung dieser Beamer, vor allem natürlich das Ein- und Ausschalten, diente bisher jeweils eine kleine handliche Fernbedienung, die – deutlich gekennzeichnet – ihren Platz in einer Schublade des Lehrertisches hatte.

Ja, richtig: Diese Fernbedienung gibt es jetzt nicht mehr (überall) … wohl aus menschlichem Verschulden heraus 😉

Wie kann man jetzt den Beamer an der Decke ein- und ausschalten??? – Eine Idee: Auf einen Tisch steigen und sich strecken. Das ist möglich, aber vielleicht doch nicht für jeden eine passende Lösung …

Dabei gibt es eine ganz einfache Lösung: Man nehme den Besen, der zum Fegen des Raums in der Ecke steht. Dieser verfügt ja über einen langen Besenstiel. Und mit diesem kann man – ohne auf Tisch oder Stuhl zu steigen – ganz leicht den Beamer mit leichtem Druck auf den passenden „Knopf“ an- und ausschalten.

Und das beste: Der Besen wird wohl nicht so leicht aus dem Computerraum verschwinden 😉 … Oder falls doch: Ein anderer Besen ist leichter zu beschaffen als eine neue Fernbedienung 😉

The Power of Open Source – oder: Hilfe im Umgang mit Drupal 7

Manchmal ist es zum Verzweifeln, wenn ich versuche, Drupal (hier: Drupal 7) zu nutzen und (weiter) zu verstehen.

Seit 2009 nutze ich Drupal (bis vor Kurzem in der Version Drupal 6) für die Schulhomepage der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule (und für eine private Seite). Die Entscheidung für Drupal fiel damals weil ich die Vorteile eines CMS nutzen wollte, sprich: die Schulhomepage leichter, effektiver und auch ansprechender gestalten wollte. Und grundsätzlich ist dies mit Drupal gelungen.

Gegenüber anderen CMS sprach für Drupal aus meiner Sicht ein vertretbarer Aufwand für die Einarbeitung in die Nutzung dieses CMS sowie die mir bekannte Funktionalität und auch, dass es keine Trennung in Frontend und Backend gab, also man beim Editieren schon sehen kann, wie sich dieses für den Besucher der Seite auswirken wird.

Nicht gerechnet hatte ich damit, dass es absolut nicht trivial war, mit Bildern umzugehen. Ich habe lange gebraucht, einen für mich sinnvollen Weg zu finden, Bild-Dateien hochzuladen, um sie dann einfach in Seiten einbinden zu können. Mit Hilfe der Module Image und Image FUpload ist mir das leichte, gleichzeitige Hochladen auch einer größeren Anzahl von Bildern gelungen, die dann anschließend in Bildergalerien zu sehen waren.

Das Upgrade auf Drupal 7 habe ich in den diesjährigen Sommerferien vorgenommen, da das Ende des Supports für Drupal 6 abzusehen ist und Drupal 7 insbesondere im Hinblick auf die Anzeige auf mobilen Geräten weiter entwickelt ist.

Nicht gerechnet habe ich damit, dass jetzt die zuvor erstellten Bildergalerien nicht mehr funktionierten, weil die hierfür genutzten Module nicht für Drupal 7 weiter entwickelt werden. Deshalb habe ich über das Forum auf Drupalcenter.de Hilfe gesucht und diese (vor allem) in der Person von Werner Lappesen gefunden, der mir einen einfachen Weg aufgezeigt hat, Bildergalerien in Drupal 7 zu erstellen. Damit konnte ich die alten Bildergalerien zwar nicht wiederherstellen. Aber der neue Weg zur Generierung von Bildergalerien erlaubt es mir, die alten „verlorenen“ Bildergalerien nach und nach mit einem vertretbaren Aufwand neu (und ansprechender) zu erstellen.

Es ist fantastisch wieder einmal zu erleben, wie einem durch die Hilfe Anderer begeisterter Unterstützer von Open-Source-Software effektiv geholfen werden kann. – Danke, Werner!

Mit Bus, Bärenticket und Backpack (Rucksack) zur Schule

Alter hat auch seine Vorteile. So kann man im Einzugsbereich des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) ab 60 ein so genanntes Bärenticket im Abonnement erwerben. Dieses bietet neben unbegrenzter freier Nutzung von Bussen und Bahnen im Geltungsbereich dieses Tickets für den Karten-Inhaber selbst noch einige weitere Annehmlichkeiten.

Seit Februar dieses Jahres fahre ich jetzt – in der Regel – mit dem Bus zur Schule und bin damit sehr zufrieden:

  • Die Verbindung morgens ist für mich optimal: Eine Bushaltestelle direkt gegenüber dem Haus.
  • Einstieg in einen noch fast leeren Bus, sodass ich sozusagen eine freie Platzwahl habe.
  • Vor der Schule steige ich am gegenüber liegenden Busbahn aus und gehe entspannt in die Schule.
  • Am Ende der Mittagspause und nach dem Nachmittagsunterricht gibt es wieder eine direkte Busverbindung bis vor meine Haustür.
  • Wenn ich zu anderen Zeiten Unterrichtsschluss habe, was die Regel ist, dann fahre ich mit einer Schnellbus-Verbindung vom Busbahnhof am Schulort zum Busbahnhof in meinem Wohnort (zwei verschiedenen Ortsteilen ein und derselben „Stadt“). Von dort muss ich dann noch 15 bis 20 Minuten zu Fuß bis zu meiner Wohnung gehen, was ich in den allermeisten Fällen als angenehmen Spaziergang empfinde.
  • Nach Konferenzen und auch des Öfteren an anderen Tagen findet sich immer wieder ein Kollege oder eine Kollegin, der oder die mich im Auto mitnimmt, sodass ich nicht immer auf den Bus angewiesen bind und auf jeden Fall auch zu ungewöhnlichen Zeiten noch nach Hause komme.
  • In Einzelfällen lässt es sich auch arrangieren, dass ich mit unserem Familienauto in die Schule fahre, was ich aber zu vermeiden suche, da meine Frau für ihren Arbeitsweg im Unterschied zu mir auf ein Auto angewiesen ist.

Auslöser war, dass mein Auto – nach meinem 60. Geburtstag – „seinen Geist aufgab“. – Zugegebenermaßen habe ich etwas Zeit gebraucht, um mich auf den Umstieg vom Auto auf den Bus einzustellen. Und bevor ich das Bärenticket-Abonnement abgeschlossen habe, bin ich erst einmal einige Tage „Probe“ gefahren 😉

Die Vorstellung, dass ich jetzt alles, was ich mit in die Schule nehme, mit mir herum zu tragen haben würde, insbesondere auch auf dem Fußweg vom Busbahnhof nach Hause, war für mich der Anlass, meine bisher genutzte Schultasche durch einen Rucksack (einen Deuter Grant Pro) zu ersetzen. Mit dieser Entscheidung lebe ich sehr gut. Denn ich genieße das Gefühl, jetzt beide Hände frei zu haben. Und in den Rucksack passt auch mein iPad und, wenn nötig, mein Notebook. Bei Bedarf passt – statt der Unterlagen für die Schule – neben den elektronischen Geräten auch mein Gepäck für ein Wochenende hinein.

Der Umstieg von der (vorwiegend im Auto transportierten) Schultasche auf den (möglichst leicht zu haltenden) Rucksack war für mich ein willkommener Anlass, weitere Schritte in Richtung einer „papierlosen Schultasche“ zu gehen. Auch wenn ich immer noch nicht wirklich „papierlos“ in die Schule gehe, so regele ich inzwischen doch vieles mit Hilfe von Evernote und der Dropbox spürbar „papierärmer“ 😉

 

ZERO. Sie wissen, was du tust

Ist es Paranoia? Oder ist es Realität, wenn Cynthia Bonsant das Gefühl hat, total beobachtet und überwacht zu sein?

Bereits mit den uns bekannten Mitteln sind wir ja schon weitgehend „durchleuchtet“, das haben uns zuletzt Edward Snowden und die NSA-Affäre deutlich gemacht, das ist aber etwas, was wir eigentlich alle wissen könnten, wenn wir dies nicht gleichzeitig auch immer wieder vergessen oder verdrängen würden.

Mit den ja jetzt auch schon erhältlichen „Glasses“, digitalen Datenbrillen, sind noch ganz andere Möglichkeiten gegeben, die der Roman „ZERO. Sie wissen, was Du tust“ von Marc Elsberg weiter denkt: Eine spannende und unterhaltsame Lektüre auf ernstem aktuellen Hintergrund, die ich in ZUM-Buch rezensiert habe.

ToDo-Listen und Projektmanagement

Immer noch und immer mal wieder bin ich auf der Suche nach einem mich wirklich überzeugenden Tool für die Verwaltung von Aufgaben (ToDo-Liste bzw. -Listen) einerseits und einem vernünftigen, für die Bedürfnisse einer kleinen, ehrenamtlich organisierten Organisation geeigneten Tool für das Projektmanagement.

Ich nutze privat zunehmend die Möglichkeiten, die mir iCal auf meinem MacBook, iPad und iPhone bieten. Allerdings stört mich dort zum Beispiel, dass frühzeitige Erinnerungen nur dann erfolgen, wenn ich dies beim Anlegen eines Termins auch explizit so angegeben habe. Geburtstage übernimmt iCal aus meinen Kontakten, aber ohne Erinnerung, sodass ich, wenn ich an dem Tag nicht auf meinen Kalender schauen, schon mal einen Geburtstag, den ich nicht sowieso im Kopf habe, übersehe.

Für ToDo-Listen habe ich vor langer Zeit schon mal mit dem damals noch ganz neuen Tool Wunderlist experimentiert, war aber damals nur bedingt überzeugt, weil der Aufwand für das Verwalten von Notizen in „Wunderlist“ mir noch nicht in einem vernünftigen Verhältnis zu handschriftlich verwalteten Notizen zu liegen schien.

Überhaupt stehe ich vor dem Dilemma, dass ich einerseits den Einsatz digitaler Tools liebe, denn:

  • Digitale Notizen habe ich immer bei mir (im Smartphone sowieso und dann je nach Situation auch auf meinem Schreibtisch im MacBook oder in der Schule in meinem iPad).
  • Digitale Notizen sind einfach übersichtlicher und leserlicher als meine manchmal schnell und nicht sehr leserlich notierten handschriftlichen Notizen.

Andererseits sehe ich auch Nachteile im Anlegen digitaler Notizen:

  • Ich benötige irgendeine Art von funktionierendem digitalen Gerät (Handy, Tablet oder Rechner), um digitale Notizen anzulegen und um sie abrufen zu können.
  • Handschriftliche Notizen sind oft einfach schneller angelegt: So schreibe ich Dinge, die tagesaktuell wichtig sind, oder kurze Notizen für den kommenden (Schul-)Tag nach wie vor auf ein „Schmierblatt“, auf dem ich dann auch abhaken oder durchstreichen kann und das ich einfach in meine Hemdtasche stecke und so weiß, dass da noch etwas ist, was ich beachten muss.

Insofern wünsche ich mir also digitale Tools, die am besten die schon genannten Vorteile digitaler Notizen mit der Flexibilität handschriftlicher Notizen verbinden.

Gestern bin ich beim Googeln nach passenden Tools auf Trello aufmerksam geworden. Dieses Tool kommt meinen Bedürfnissen offensichtlich entgegen:

  • Trello ermöglicht es, neue Notizen mit einem Klick anzulegen.
  • Notizen können einfach per Drag & Drop verschoben bzw. neu angeordnet werden.
  • Trello synchronisiert sehr schnell zwischen der Website (am Rechner) und der App (an iPhone und iPad).
  • Die Oberfläche wirkt sehr aufgeräumt bzw. übersichtlich. Sie erinnert an die Optik von Evernote.
  • Notizen können ergänzt werden durch daran gebundene Termine und durch dazu passende Dateien, die hochgeladen oder per Drag & Drop hinzugefügt werden können.
  • Man kann verschiedene „Boards“ anlegen, um so z.B. private Notizen getrennt von beruflichen zu verwalten.
  • Man kann, was ich noch nicht getestet habe, auch eine „Organisation“ erstellen, deren Mitglieder dann gemeinsam auf ein „Board“ zugreifen können, was für ein gemeinsames Projektmanagement nützlich sein könnte.

Natürlich kann man auch Nachteile von Trello nennen:

  • Trello.com speichert seine Daten, wenn ich dies richtig sehe, auf einem US-amerikanischen Server.
  • Die Benutzeroberfläche gibt es nur in englischer Sprache, was aber angesichts der recht einfach zu verstehenden Funktionalität kein großes Problem darstellen sollte. Denn sobald man die Funktionalität erst einmal (nach kurzer Zeit) verstanden hat, lässt sich alles, soweit ich bisher gesehen habe, intuitiv verstehen und bedienen.

Ich bin gespannt, ob und wie sich Trello für mich auf längere Sicht tatsächlich als sinnvoll und nützlich erweist.

Hattingen ist schön – und fahrradfreundlich

Das brauche ich allen, die Hattingen an der Ruhr kennen, wohl kaum noch zu sagen. Aber wer die Stadt noch nicht kennt, sollte sich vielleicht einfach mal selbst ein Bild von dieser Perle an der Ruhr machen. Und dies geht sehr gut mit dem Fahrrad über den Fahrradweg an der Ruhr entlang oder auch aus anderen Richtungen.

Wem hierbei die Puste auszugehen droht, für den ist eventuell dass E-Bike eine Alternative, die jetzt noch dadurch attraktiver werden wird, dass in Hattingen noch in diesem Jahr zahlreiche E-Bike-Zapfsäulen aufgestellt werden sollen, wie die Lokalpresse berichtet.

Stundenplananzeige für Untis (Timetable)

Jetzt habe ich eine App gefunden, die mir erlaubt, auf das Stunden- und Vertretungsplanprogramm meiner Schule nicht nur am Handy (iPhone), sondern auch am iPad zuzugreifen.

Die App Stundenplananzeige für Untis (siehe auch meinen Beitrag hierzu in der ZUM-Unity)  ist mit Werbeeinblendungen kostenfrei und kostet werbefrei 3,99 Euro. Richtig Spaß macht aber nach dem Update auf die Version 5 wegen ihres Funktionsumfangs erst die „Pro Version“ für 5,99 Euro, weshalb ich in der Regel diese empfehlen würde. (Ergänzung am 30.05.14)

Die Darstellung gefällt mir: Ich sehe nicht nur die Unterrichtsstunden, sondern daneben auch die Uhrzeit, was ich (auch wenn ich die Zeiten ja kenne) als hilfreich empfinde, denn manchmal muss ich doch mal einen Moment überlegen, zu welcher Uhrzeit etwas ist.

Stundenplananzeiger für Untis ist werbefrei teurer als Time Units, was es aber nur für das iPhone gibt. Die Möglichkeit, die für mich neue App auf Handy und Tablet parallel zu können, verbunden mit der ansprechenden Optik, sprechen dafür, dass ich wahrscheinlich in Zukunft bevorzugt diese auch Timetable genannte App nutzen werde.

In der Praxis nutze ich auf meinem iPhone „Stundenplananzeige“ und „Time Units“ nebeneinander: Mit der einen App (Stundenplananzeige) habe ich eine ansprechendere Darstellung, die andere (Time Units) scheint schneller auf Aktualisierungen des Stundenplans zu reagieren bzw. stellt manchmal Vertretungsstunden besser dar. (Ergänzung vom 30.05.14)

Ich nutze nicht mehr „Untisplanner für Untis„, weil dies auf meinem iPhone 4 nur einen schwarzen Bildschirm liefert. (Ergänzung vom 30.05.14)

 

 

Türkisch boomt an Schulen und Hochschulen

… dies berichtet die Deutsche Welle. Und dies entspricht auch meinen eigenen Wahrnehmungen. Zumindest mehren sich für mich die Eindrücke, dass Türkisch nicht mehr nur als wenig brauchbare Herkunftssprache angesehen wird, sondern als eine Sprache, die anderen (Fremd-)Sprache durchaus gleichwertig ist.

Ich greife den Beitrag der DW „Türkisch boomt an Schulen und Hochschulen„, den ich über einen Tweet von Friedrich Newel gefunden habe, hier aber vor allem deshalb auf, weil mir das erste (von zwei) Fotos darin aufgefallen ist, weil es einen deutlichen Kontrast zu dem von mir kritisierten Bild in einem neuen Geschichtsbuch darstellt, dessen Bildunterschrift „Muslimische und deutsche Schülerinnen an einer deutschen Schule„.

Es ist zu vermuten, dass die meisten der abgebildeten Schülerinnen und Schüler in dem gezeigten Türkisch-Kurs muslimisch sind. Dennoch fällt auf dem großen Eingangsbild weder eine junge Frau mit Kopftuch noch ein junger Mann mit Bart auf. – Erst auf den zweiten Blick habe ich bemerkt, dass wohl die Schülerin, die in der Bildmitte der Lehrerin zugewandt ist, ein schwarzes Kopftuch trägt. Und auf dem zweiten, unten im Artikel platzierten Foto ist rechts unten auch ein Mädchen mit Kopftuch von hinten zu sehen. Aber selbst auf diesem Bild wirkt dies eher wie eine unwesentliche Einzelheit.

Muslimische und deutsche Schülerinnen

Wer beim Lesen des Titels für diesen Beitrag schon „ins Stolpern“ geraten ist, hat vermutlich schon verstanden, was mich bewegt hat, als ich die Bildunterschrift „Muslimische und deutsche Schülerinnen an einer deutschen Schule“ unter einem Bild in einem neuen Geschichtsbuch für die Einführungsphase der Oberstufe in Nordrhein-Westfalen entdeckt habe (Zeiten und Menschen. Geschichte. Einführungsphase Nordrhein-Westfalen. Verlag Schoeningh. Paderborn 2014, S. 94).

Mich irritiert diese Bildunterschrift umso mehr, als es sich a) um ein neu (im Hinblick auf die im Herbst 2014 in Kraft tretenden neuen kompetenzorientierten Lehrpläne) erstelltes Lehrwerk handelt und es b) ja wohl Intention des Buches ist, im Abschnitt „Islamische Welt – christliche Welt: Begegnung zweiter Kulturen in Mittelalter und früher Neuzeit“ zum Abbau von Vorurteilen und Klischees beizutragen.

Bei allem Verständnis dafür, dass unter dem sicherlich gegebenen Zeitdruck bei der Erstellung eines neues Lehrwerks nicht immer an allen Details in wünschenswerter Weise gefeilt werden kann, habe ich kein Verständnis dafür, dass hier „muslimisch“ und „deutsch“ als offensichtlich gegensätzlich zu verstehendes Begriffspaar genutzt wird:

  • Ein großer Teil der Muslime und Musliminnen in Deutschland besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. „muslimisch“ und „deutsch“ ist also keineswegs ein Gegensatz.

Ok, wenn man an dieser Stelle politisch korrekt formulieren möchte, kann es schnell schwierig werden. Aber es könnte doch z.B. heißen: „Eine muslimische Schülerin in einer deutschen Schulklasse.“

Allerdings stört mich noch etwas an dieser Stelle: Das Bild, unter dem der zitierte Text steht, zeigt, ein Mädchen mit einem weißen Kopftuch. An der Art, wie dieses Kopftuch getragen wird, ist erkenntlich, dass es sich um ein „muslimisches“ Kopftuch handelt. Aber woher weiß ich als Betrachter, dass vielleicht nicht auch das gegenüber sitzende Mädchen (ohne Kopftuch und mit offenen Haaren) Muslimin ist? – An meiner Schule trägt nur eine kleine Minderheit der muslimischen Schülerinnen ein Kopftuch.

OK, hier steht ja der Plural „muslimische … Schülerinnen“, insofern kann das im Hintergrund links sitzende Mädchen mitgemeint sein. Aber im Vordergrund und deutlich hervorgehoben sitzt halt das Mädchen mit Kopftuch. – Diese Bildkomposition wirkt suggestiv. Denn genau so gut könnte doch das Kopftuch-Mädchen im Hintergrund sitzen …

Auch wenn die Situation an anderen Schulen bzw. an anderen Orten in Deutschland durchaus stärker durch ein äußerlich leicht erkennbares „muslimisches“ Erscheinungsbild geprägt sein mag, so stört es mich doch erheblich, wenn die öffentliche Diskussion und eben auch die Darstellung in einem – neuen! – Schulbuch an diesem Punkt sehr undifferenziert ist.

Auf mich wirkt eine Bildauswahl nach dem Schema „Muslimin“ = „Kopftuch“ (an mehreren Stellen des genannten Lehrwerks erkennbar) ein wenig wie das, was ich erlebt habe, als ich (in den achtziger Jahren) nach Chile kam: Männliche Deutsche stellte man sich damals, so war mein Eindruck, in Lederhosen und Schuhplattler tanzend vor. Das war für mich als Norddeutschen schon ziemlich irritierend; und auch für einen Bayern wäre das wohl kein zeitgemäßes Bild mehr gewesen.

Anders gesagt: Man schaue sich doch einmal in Deutschland um: Musliminnen und Muslime sind keineswegs sofort äußerlich erkennbar. Und auch in der Türkei und in zahlreichen anderen muslimisch geprägten Ländern sieht man keineswegs überall im Straßenbild zuallererst Kopftücher und Bärte.

Ich wünsche mir von einem neuen Schulbuch im Jahr 2014 eine deutlich differenzierte Betrachtungsweise, als sie in der von mir zitierten Bildunterschrift (und der Auswahl des dazu gehörigen Fotos) deutlich wird.

karl-kirst.de und Karl-Kirst-Blog in der ZUM-Unity

Seit April 2010 blogge ich in der in einer neuen Version auf Mixxt.de installierten ZUM-Unity. Denn ich fand und finde es gut, in der ZUM-Unity nicht als Einzelner einen Blog zu betreiben, sondern mich dort in der Gemeinschaft verschiedener anderer bloggender Menschen zu befinden.

In der ZUM-Unity sind u.a. folgende (bis heute aktiven) Blogs entstanden:

Der Vorteil des gemeinsamen Bloggens in der ZUM-Unity ist, dass alle Blog-Beiträge gemeinsam auf der Startseite angezeigt werden, unabhängig davon, wer den jeweiligen Beitrag gerade geschrieben hat. Somit kann sich jeder gleichermaßen am gemeinsamen Blog beteiligen. Viel-Blogger und Wenig-Blogger tragen gleichermaßen dazu bei. Und gerade derjenige, der eher selten einen Blog-Beitrag schreibt, hat so die Möglichkeit, dass die eigenen Beiträge eher wahrgenommen werden als auf einer womöglich kaum beachteten eigenen individuellen Blog-Website.

Warum (re)aktiviere ich jetzt meinen individuellen Blog auf karl-kirst.de?

Im gemeinsamen Blog in der ZUM-Unity habe ich bisher Beiträge veröffentlicht, die mir im Kontext der ZUM-Unity als relevant erschienen. Zunehmend hatte ich in letzter Zeit wiederholt das Bedürfnis, einige Gedanken „einfach so“ zu veröffentlichen. Damit meine ich spontane Gedanken, die durchaus auf Blogs üblich sind und die derjenige, der mir persönlich dabei folgen will, vielleicht auch interessant finden mag, die ich aber nicht all denjenigen zumuten möchte, die die ZUM-Unity als Lehrer-Community schätzen.

In meinem Blog auf karl-kirst.de werde ich also (unregelmäßig) Gedanken zu ganz unterschiedlichen Themen und in auch unterschiedlichen Formen äußern.

Im Karl-Kirst-Blog in der ZUM-Unity werde ich mich weiterhin zu schul- und lehrer-relevanten Themen äußern.

Wenn dies sinnvoll erscheint, werde ich einen Beitrag (wie diesen hier) in beiden Blogs veröffentlichen oder von einem Blog auf den anderen verweisen.